Darwin und Lamarck
Charles Darwin ist sicherlich der bekannteste Evolutionsbiologie. Die heutzutage anerkannte Evolutionstheorie basiert auf dem, was Charles Darwin in seiner Evolutionstheorie 1859 veröffentlicht hat. Doch Darwin war nicht der einige, der eine Theorie über den Ablauf und die Ursachen der Evolution entwickelte. Die bekannteste andere Evolutionstheorie stammt von Jean-Baptiste Lamarck.
Obwohl die Theorie von Lamarck heute weitestgehend als widerlegt gilt, ist es dennoch interessant beide Evolutionstheorien zu vergleichen, um Fehlvorstellungen zu erkennen und es zu üben, evolutionäre Entwicklungen anhand der Darwinschen Evolutionstheorie zu erklären.
Darwins Evolutionstheorie
Als 22-Jähriger ging Darwin als Naturforscher auf eine fünfjährige Weltumsegelung. Auf der Reise beobachtete er viele Angepasstheiten von Lebewesen. Auf seiner später veröffentlichten Evolutionstheorie liefert er Erklärungen für die Entstehung dieser Angepasstheiten und die Veränderlichkeit von Arten über viele Generationen hinweg. Darwin veröffentlichte seine Evolutionstheorie 1859 in dem Buch "On the Origin of Species by the Means of Natural Selection". Darin beschreibt er ausführlich die Veränderung von Arten und führt viele Beispiele als Belege an. Zeitgleich mit Darwin entwickelte Alfred Wallace (1823-1913) ähnliche Vorstellungen wie Darwin darüber, wie Selektion als Ursache für die Evolution wirken kann. Die Kernpunkte der Selektionstheorie der beiden Forscher lauten:
- Lebewesen einer Art produzieren stets mehr Nachkommen, als auf Dauer in einem Lebensraum überleben können (Überproduktion an Nachkommen).
- Die Nachkommen sind untereinander unterschiedlich. Sie zeigen eine Variabilität, die teilweise erblich bedingt ist.
- Die Ressourcen innerhalb der Lebensräume reichen nicht aus, damit alle Nachkommen überleben können. Die Nachkommen konkurrieren also um knappe Ressourcen ("struggle for life").
- Die am besten an die Umweltbedingungen angepassten Individuen leben länger ("survival of the fittest") und sie haben mehr Nachkommen als die weniger gut angepassten Individuen. Dies bezeichnet Darwin als die natürliche Auslese (=Selektion).
- Über viele Generationen können sich Arten durch das Überleben der jeweils am besten an die Umweltbedingungen angepassten Individuen verändern.
Lamarcks Evolutionstheorie
Etwa 50 Jahre vor Darwin hat Jean-Baptiste Lamarck eine andere Evolutionstheorie entwickelt. Auch ihm fielen die Veränderlichkeit der Arten und deren Angepasstheiten auf, sodass er eine Theorie entwickelte, die dies erklären sollte. Neben einigen Gemeinsamkeiten weist Lamarcks Evolutionstheorie auch einige bedeutende Unterschiede zu Darwins Theorie auf.
Lamarck
nahm an, dass der Veränderlichkeit der Arten eine allmähliche Anpassung an die
Umweltbedingungen zugrunde liegt. Er nannte seine Theorie die Theorie von der Veränderlichkeit der Arten. Die Kernpunkte seiner Theorie:
- Einfache Lebewesen entstanden in der Vergangenheit wiederholt durch die Urzeugung Gottes. Lamarcks Theorie beinhaltet keine gemeinsame Abstammung aller Arten.
- Lebewesen besitzen einen inneren Drang zur Vervollkommnung und Höherentwicklung, sodass in gerichteter Weise komplexere Lebensformen aus einfacheren Lebensformen entstehen.
- Veränderte Umweltbedingungen führen bei Lebewesen zu einem veränderten Gebrauch oder Nichtgebrauch von Organen. Häufig gebrauchte Organe werden während des Lebens des Lebewesens gestärkt und in ihren Funktionen verbessert, Wenig gebrauchte Körperteile werden durch den Nichtgebrauch geschwächt und verkümmern zunehmend während der Lebenszeit des Lebewesens.
- Die während des Lebens eines Lebewesens erworbenen Eigenschaften (die gestärkten oder verkümmerten Organe) werden an die nächste Generation weitervererbt. Lamarcks Theorie basiert also auf der Vorstellung der Vererbung erworbener Eigenschaften, was heutzutage als wissenschaftlich überwiegend widerlegt gilt.
Übungen
Übung 1: Vergleiche die Evolutionstheorien von Darwin und Lamarck in Form einer Tabelle anhand von mindestens 3 selbst gewählten Kriterien.
Übung 2: Sowohl
Darwin, als auch Lamarck haben sich Gedanken dazu gemacht, wie der lange Hals
der Giraffen im Laufe der Evolution entstanden sein könnte. (ausgehend von
einer Ur-Giraffe mit kurzem Hals) Erkläre, wie der lange Hals der Giraffen jeweils
nach den Theorien von Darwin und Lamarck im Laufe der Evolution entstanden ist.
Achte dabei auf die Verwendung von Fachbegriffen. Du kannst statt eines Textes auch jeweils ein Flussdiagramm aus Begriffen und Pfeilen erstellen.
Sieh dir zur Hilfe das verlinkte Video "Darwin vs. Lamarck - Der Vergleich der Evolutionstheorien" an:
Übung 3: Krabbenspinnen (siehe Abb. 5) sind perfekt getarnte Lauerjäger. Sie lauern auf Blüten auf ihre Beute und schlagen dann blitzschnell zu. Erkläre, wie die perfekte Tarnung der Krabbenspinnen jeweils
nach den Theorien von Darwin und Lamarck im Laufe der Evolution entstanden ist.
Achte dabei auf die Verwendung von Fachbegriffen. Du kannst statt eines Textes auch jeweils ein Flussdiagramm aus Begriffen und Pfeilen erstellen.